Die Psychomotorik ist ein bewegungs- und spielorientierter Ansatz, der die ganzheitliche Förderung der kindlichen Persönlichkeit im Blick hat. Die enge Verbindung von Psyche und Motorik, von Wahrnehmen, Denken, Erleben und Handeln ist dabei richtungsweisend für die Gestaltung entwicklungsförderlicher Prozesse.

 

Für wen ist die Psychomotorik geeignet?

Alle Kinder und Jugendliche können von diesem spielerischen Angebot profitieren, das Spaß macht, Grundfähigkeiten entwickeln hilft und welches das Selbstwertgefühl stärkt. Besonders angesprochen sind aber Kinder und Jugendliche mit Bewegungs- und Wahrnehmungsauffälligkeiten, bzw. Verhaltens- und Lernschwierigkeiten. Dies kann vielfältige, oft sehr komplexe Ursachen haben. In der psychomotorischen Förderung geht es darum, die „Themen“ der Kinder und Jugendlichen zu erfassen und ihnen Raum zur Bearbeitung dieser Themen und zur Entfaltung ihrer Potentiale zu geben.

 

Psychomotorische Förderung nach Kiphard

Die Ursprünge der Psychomotorik in Deutschland gehen in die 60er Jahre auf den Gründungsvater E.J. Kiphard zurück.

Die psychomotorische Förderung ist eine auf die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit des Menschen ausgerichtete Bewegungstherapie. Sie geht von den Bedürfnissen und Fähigkeiten des Kindes / Jugendlichen aus und baut auf seinen Stärken auf. Ihr Ziel ist es, Bewegungs- und Wahrnehmungsbeeinträchtigungen abzubauen oder zu verringern und gleichzeitig die emotionale und soziale Stabilität zu fördern, denn, wie Prof. Fröhlich (Vater der basalen Stimulation) formulierte, gibt es ohne Bewegung keine Wahrnehmung.

 

Kinder entwickeln und Ängste beseitigen Psychomotorik bei Kindern entwickeln Marsberg Psychomotorik bei Kindern

 

Französische Psychomotorik nach Aucouturier

Die nach Bernhard Aucouturier entwickelte französischen Psychomotorik baut auf wissenschaftlichen Erkenntnisse der Tiefenpsychologie und Entwicklungspsychologie auf und rückt die motorische Ausdrucksfähigkeit des Kindes in den Mittelpunkt. Hier wird das Kind als ganzheitliches Wesen mit seiner individuellen Ausdrucksweise und frühen Lebensgeschichte angenommen und gesehen. Dieser Ansatz erweist sich als unverzichtbare Ergänzung zu rein funktionalen oder medizinisch ausgerichteten Therapieformen.

 

“Es gibt keine Handlung ohne Grund, und das, was ein Kind tut, entspricht immer seiner tiefen Motivation. An uns liegt es, zu verstehen, was dieses Tun wirklich ausdrückt, und durch unser eigenes Tun zu antworten”. (Bernard Aucouturier)

 

Ziele in der Psychomotorik

  • Erweiterung der motorischen Handlungsmöglichkeiten
  • Stärkung des Selbstwertgefühls / Freude empfinden
  • Stärkung der Selbst- und Fremdwahrnehmung
  • Verbesserung der Körperwahrnehmung /Geborgenheit finden
  • Verbesserung der Brems- und Steuerungskontrolle
  • Aufbau und Verbesserung der sozialen Kompetenz
  • Erweiterung der Gruppenfähigkeit
  • Mit Wut und Aggressionen umgehen
  • Adäquate Kontaktgestaltung
  • Ein Ziel verfolgen, ohne aufzugeben u.v.m