Folgendes beinhaltet das heilpädagogische Konzept, zugeschnitten auf die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 3 -17 Jahren :
Am Anfang jeder therapeutischen Arbeit steht der Aufbau einer tragfähigen therapeutisch- pädagogischen Arbeitsbeziehung, zum Kind bzw. dem Jugendlichen, in der vorbereiteten Umgebung. Dabei steht der Mensch mit seinen Bedürfnissen, Interessen und Möglichkeiten im Mittelpunkt der heilpädagogischen Arbeit. Der Mensch wird als Einheit von Körper, Seele und Geist wahrgenommen. Das Kind oder der Jugendliche steht im ständigen Dialog mit seiner Umwelt: Mit Menschen, Dingen, Raum und Zeit.
Auf der Basis einer offenen, wahrnehmenden und respektvollen therapeutischen Haltung ist es das Ziel, Grundpotentiale zu stärken, Entwicklungsprozesse zu fördern und zu begleiten. Es werden lebensgeschichtliche Konflikte und Traumata aufgeschlüsselt und Wege zur Korrektur und Neuorientierung angeboten. Im ausgewogenen Wechsel zwischen Stabilität und Instabilität vollzieht sich die begleitete Entwicklung. Die Freude in der Auseinandersetzung beruht darauf, dass das Kind, der Jugendliche, die begleitete Möglichkeit erhält, selbständig zu beobachten, zu forschen, zu probieren und zu überwinden. Autoaktive Handlungs- und Bewegungsmöglichkeiten werden gefördert.
Heilpädagogik unterstützt, kompensiert, fördert, übt, leitet an und begleitet – nicht nur das Kind oder den Jugendlichen, sondern auch das soziale Umfeld im therapeutischen Prozess. Darüber hinaus werden die Bezugspersonen beraten, motiviert, ihnen wird beigestanden und, wo nötig, im Austausch mit deren Kooperationspartnern unterstützt.
Da Verhalten und Entwicklung individuell verlaufen, ist zur Zielsetzung- und inhaltlichen Planung eine kontinuierliche Diagnostik und Förderverlaufsbeschreibung erforderlich. Die Heilpädagogische Förderdiagnostik beinhaltet die Bereiche: Motorik, visuelle Wahrnehmung, Handlungsplanung und –steuerung, auditive Wahrnehmung, Sprache, taktil- kinästhetische Wahrnehmung, Mnestische Funktion, Kognition und den sozial – emotionalen Bereich. Das daraus resultierende heilpädagogische Fördergutachten fließt in die Behandlung mit ein.
Gemeinsam mit den Bezugspersonen, dem Kind / Jugendlichen werden in ständigem Austausch untereinander Förderinhalte, Schwerpunkte und gemeinsame Wege erarbeitet. So bietet die Heilpädagogik umfassende Diagnostik, Einzelförderung, Gruppentherapie, kreative Angebote, spezielle Therapien und intensive Elternarbeit an.
In jeder Behandlungseinheit wird den Kindern, den Jugendlichen, die Möglichkeit der Repräsentation gegeben, d.h., sie können das, was sie bewegt, ausdrücken, bzw. ihre inneren Bilder nach außen „transportieren“. Dies kann besonders gut durch Malen, Kneten, Arbeiten mit Ton oder Konstruieren und Bauen geschehen.
Die Bezugspersonen werden zu so genannten “Eltern – Kind – Einheiten” eingeladen, in denen in ansprechender Atmosphäre, gemeinsam heilpädagogisch gearbeitet wird. Gemeinsame Zielsetzung ist das Aufzeigen von Förderschwerpunkten und Förder-möglichkeiten in der Familie oder der Hilfeeinrichtung; inklusive praktischer Anregungen für die weitere Förderung.